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Arbeit für Zeit - Zeit für Arbeit



Exkursion Texaid Schattdorf
und Glasi Hegiswil

Ein Morgen wie aus dem Bilderbuch, ein Carchauffeur der uns sicher über den Brünig fährt und durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist, auch nicht in Sachseln, wo uns die Polizei mit einem «Bitte folgen» zu einem Zwischenhalt auffordert. Zur Kontrolle von Car und Chauffeur. Trotzdem erreichen wir Schattdorf wie geplant.

Pünktlich um 9.30 Uhr, werden wir vom Chef persönlich empfangen und erfahren wie die Texaid entstanden ist und wie sich Texaid bis zum heutigen Tag weiterentwickelt hat. Texaid ist ein profitorientiertes Unternehmen mit karitativem Hintergrund und wurde 1978 als Charity-Private-Partnership von sechs namhaften Schweizer Hilfswerken gemeinsam mit einem Unternehmer gegründet. Mit dem Hauptsitz im Kanton Uri und Niederlassungen in Deutschland, Bulgarien, Ungarn und Marokko zählt das Unternehmen zu den führenden Dienstleistern für Textilrecycling in Europa. Pro Jahr erfasst, sortiert und verwertet die TEXAID-Gruppe mit rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern knapp 75000 Tonnen gebrauchte Textilien. Die Texaid Textilverwertungs AG verfügt über ein ISO-zertifiziertes Qualitäts-management und wurde von Swiss Climate AG mit dem begehrten Gütesiegel «CO2 Neutral» ausgezeichnet. Die angeschlossenen sechs Hilfswerke und regionalen gemeinnützigen Organisationen erhielten 2015 eine beachtliche Ausschüttung in der Höhe von insgesamt rund 6,5 Millionen Franken (Vorjahr über 6 Millionen Franken).

Der Chef führt uns durch die Hallen von Texaid, erklärt uns alles und wir sind mächtig beeindruckt von den unsortierten und sortierten Mengen an Textilien, jeder Ballen wiegt 250 kg. Es stapeln sich Hunderte solcher Ballen. Wir sehen wie die Textilien einzeln begutachtet und per Förderband genau beim richtigen Ausgang mit einem Luftstoss in einen Sack geblasen werden. Der ganze Ablauf funktioniert mit Sprachbefehlen über ein Mikrofon, dies klappt einwandfrei.

In der Schweiz trägt eine, der weltweit modernsten sprachgesteuerten Sortieranlage, zu diesem Erfolg bei. Dennoch obliegt der wesentliche Teil des Sortierens dem Menschen. Ob in der Schweiz, in Deutschland, Ungarn, Bulgarien oder Marokko: Geschulte Mitarbeitende prüfen jedes Kleidungsstück von Hand und

klassifizieren es nach etwa 60 Kriterien. Etwa 35 Prozent des Sammelgutes wird als «nicht mehr tragbar» eingestuft. Knapp die Hälfte davon, etwa 15 Prozent, lassen sich zu Putzlappen verarbeiten, die in der Industrie beim Reinigen und Polieren gute Dienste leisten. Weitere 15 Prozent gehen ins Textilrecycling – sie werden zerfasert und als Rohstoff anderen Materialien beigemischt, oder zu Dämmstoffen verarbeitet. Lediglich 5 Prozent der gesamten Sammelmenge wird thermisch verwertet.

Glasi Hergiswil

Um 12 Uhr verlassen wir die Texaid, besteigen den Bus und werden von unserem Chauffeur, Herrn Kämpf, nach Hergiswil gefahren, wo wir eine gemütliche Mittagspause am Vierwaldstättersee machen. Nelly geht sogar schwimmen. In zwei Gruppen besichtigen wir anschliessend die Glasi Hergiswil. Die eine Gruppe geht zum Glaskugeln blasen, die andere ins Glasi-Museum. Das Museum «Vom Feuer geformt» erzählt die Geschichte des Glases und der Glasi Hergiswil. Mit Licht und Ton werden wir durch ein Kulissenlabyrinth geführt.

Inszenierte Räume schildern die Entwicklung des Handwerks in der Glasi Hergiswil und die wirtschaftlichen Höhen und Tiefen des Unternehmens. Das Museum erzählt vom dörflichen Filz, vom Kampf zwischen den Kleinen und den Grossen, von Direktoren und Arbeitern. Sinnliche Räume zeigen die grosse Krise nach dem Zweiten Weltkrieg und die Rettung der Glasi durch Roberto Niederer. Das Museum ist ein begehbarer Film, ein Landtheater, ein Illusionskabinett, eine Zeitmaschine. Wir lassen uns verzaubern von den vielfältigen Inszenierungen.

In der Glasbläserei können wir von der Galerie aus beobachten wie die Arbeiter aus flüssigem Glas (über 1500 Grad) wunderschöne Schalen giessen, sie formen und dann in den Auskühlofen bringen, wo sie ganz langsam innerhalb von 24 Stunden abgekühlt werden. Ein wirklich gelungener Ausflug geht zu Ende. Herr Kämpf fährt uns wieder sicher u?ber den Brünig zurück nach Thun.

Elisabeth sei herzlich gedankt für die Idee und die perfekte Organisation dieses Ausflugs.

7. September 2016 – Ruth Lüthi Beck


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